Ob ein gemütlicher Sonntagsausflug auf dem Drahtesel oder eine lange Tour mit der Familie: Radfahren in Ostfriesland ist eine der schönsten Arten, die Region zu erkunden. Die flachen, idyllischen Landschaften eignen sich wunderbar für einen Ausflug auf zwei Rädern. Die Wege führen über weite Felder, bunte Wiesen und vorbei an Kanälen, Windmühlen und Kulturdenkmählern. Einkehrmöglichkeiten sorgen unterwegs für regionale Köstlichkeiten und das traditionell ostfriesische Flair. Damit auch ihr die perfekte Radroute in Ostfriesland findet, haben wir für euch unsere Top 6 zusammengestellt:
moorroute
Gestartet wird an der Windmühle in Ostgroßefehn. Bis 1968 war diese Mühle noch zum Mahlen von Buchweizen im Einsatz. Heute dient sie mit modernster Elektronik der Stromerzeugung. Vorbei an einem zum Restaurant umgebauten Segelschiff radelt ihr links entlang des Kanals in Richtung Wiesmoor. Am Ortsrand von Wiesmoor führt dann ein schmaler Radweg abseits des Straßenverkehrs durch ein kleines Waldgebiet in eine naturwüchsige Heidelandschaft mit Moorflächen. Nach links öffnet sich dann der Blick aus Ottermeer, ein Hochmoorsee. Hier laden Tretboote, ein Badestrand und die Gastwirtschaft „Otterstübchen“ zum Verweilen ein. Danach lohnt sich eine Besichtigung der Blumenhalle im Dahlienweg. Der Radweg führt in den Landschaftspark Wiesmoor und zum Torfund Siedlungsmuseum.
borkum
Wer die ostfriesischen Inseln liebt, sollte seine Radtour auf Borkum planen. Gestartet wird am alten Leuchtturm. Weiter gehts zum Inselmuseum und der Inselschule. Die Strecke führt über einen gut ausgebauten Radweg raus ins Ostland. Am Flugplatz geht es nach rechts, an den Wiesen vorbei auf den Deich der Bantjedünen und immer geradeaus Richtung Seedeich. Dort findet ihr den Aussichtspunkt „Sternklippdünen“. Bei einer kleinen Pause kann man den Blick auf das Watt und die Nachbarinseln genießen. Der gleiche Weg führt wieder zurück zum Leuchtturm der Insel.
die deutsche fehnroute
Wer eine längere Tour mit mehreren Etappen plant, könnte hier fündig werden:
Das idyllische Fehngebiet erstreckt sich über das südöstliche Ostfriesland und reicht von der Ems bis ins Ammerland. Los geht es in der Altstadt von Leer. Die erste Etappe führt über Großefehn, der ältesten Fehnkolonie Ostfrieslands und dann nach Wiesmoor. Für alle Naturfans führt die Route dann durch das Naturschutzgebiet Neuendorfer Moor und die Moorlandschaft des Saterlands. Am Kanal entlang geht es bis nach Papenburg mit seiner berühmten Meyer Werft. Die Abschlussetappe zurück nach Leer führt durch Warftenort. Unmittelbar an der Ems gelegen gibt es hier die im 16. Jahrhundert erbaute Blockwindmühle. Das sehenswerte Innenleben der Mühle ist noch original erhalten.
Der Name „Fehn“ wird mit einer Moorsiedung entlang des Kanals in Verbindung gebracht, denn, das niederländische Wort „Veen“ bedeutet Moor. Typisch für diese Gegend sind die kleinen, weißen Klappbrücken, die historischen Fehnhäuser und prächtigen Windmühlen. Außerdem prägen uralte Backsteinkirchen, Deiche und Wasserläufe das Landschaftsbild. Die Route erstreckt sich auf insgesamt 173 km. Auf der Fehnroute könnt ihr ganz ohne Steigung eure Radtour genießen.
rad up de pad
Die Bedeutung dieser Plattdeutschen Formulierung heißt im Hochdeutschen so viel wie „Rad auf dem Weg“. Auch diese Route ist nichts für Kurzstrecken-Begeisterte. Die Knapp 290 km lange Friesenroute führt durch zwölf Gemeinden des Landkreises Aurich und die Stadt Emden. Die Reise geht zu Burgen, Schlössern, Kirchen und Windmühlen, entlang abwechslungsreicher Landschaften wie Geest, Marsch, Moor, Küste und natürlich am Wasser vorbei. Rastplätze sorgen unterwegs für Erholungsmöglichkeiten. Start ist die Seefahrtstadt Emden, die Zentrum diverser Sehenswürdigkeiten ist und durch eine Kombination aus Tradition und Moderne begeistert. Von Emden aus startet ihr direkt in die ostfriesische Landschaft der Krummhörn. Durch das Brookmerland wird auf der zweiten Etappe Norddeich erreicht. In der ältesten Stadt Ostfrieslands befindet sich das staatlich anerkannte Nordseebad. Weiter führt die Route entlang der Küste und den Ausläufern des Nationalparks Wattenmeer. Natur pur erlebt ihr dann auf dem Weg durch die Moorlandschaft des ostfriesischen Binnenlandes von Dornum nach Aurich, der heimlichen Hauptstadt der Ostfriesen. Von hier knüpft diese Route an die Fehnroute an: Es geht durch die Stadt Wiesmoor ins Fehngebiet von Großefehn. Die letzte Etappe führt vorbei an den typischen Fehnkanälen zurück nach Emden.
5-mühlen route
Timmel ist ein idealer Ausgangspunkt für Radtouren durch Ostfriesland. Die zentrale Lage wird besonders geschätzt. Gestartet wird beim Dorfplatz in Timmel. Der Timmeler Hauptweg führt über die Süderfenne in das uralte Bauerndorf Bagband. Hier erreicht ihr die erste Station: Die Windmühle Bagband. Weiter geht es auf dem Ostfriesland Wanderweg. Vorbei an dem alten Ort Strackholt erreicht ihr die 1886 erbaute Holländer-Windmühle in Spetzerfehn. Sie arbeitet noch mit Windkraft. Es folgt die 2 km entfernte Windmühle im Zentrum der Gemeinde Ostgroßefehn von 1804 und danach die reetgedeckte Windmühle Felde. Entlang des Flusses Flumm erreicht ihr die Ortschaft Westgroßefehn. Zum Abschluss der Mühlentour seht ihr die Holländer-Windmühle Westgroßefehn von 1733 und von dort aus geht es zurück nach Timmel.
hasel-wasserpark-route
Diese Route nimmt euch mit auf eine kleine Zeitreise: Die 37km Wasserpark-Tour führt euch über den Ostfriesland Wanderweg vorbei an Gut Stikelkamp, einst Vorwerk des ehemaligen Johanniterklosters und heute ein beliebtes Ausflugsziel. Vorbei an kleinen Dörfern führt die Route zum Wasserpark in Hasselt. Auf dem naturnah gestalteten Gelände bietet der Park einen informativen Einblick in die Geschichte und Technik der Wasserversorgung. Von spielerischen Elementen, historischen Brunnen bis zu einer modernen Wasseraufbereitungsanlage bekommt der Besucher einen Eindruck, wie mühsam es früher war und wie die Technik uns eine erhebliche Erleichterung gebracht hat. Ein Vorteil dieser Radtour ist das Knotenpunktsystem: Man kann an jedem Knotenpunkt entlang der Strecke einsteigen.